Custom Kühler für die RTX 2080TI K|NGP|N

Warum überhaupt ein eigener Kühler?

Diese Variante der RTX 2080Ti, wie sie EVGA verkauft, kommt mit einer AIO Kühlung und 240er Radiator. Das ist genug, um diese Karte zu kühlen, aber nimmt einem die Möglichkeit, sie in einen eigenen Kühlkreislauf einzubinden. Aber auch dafür hatte EVGA eine Lösung, die nur leider sehr kostspielig ist und in zu geringen Mengen produziert wurde. Nämlich den Wasserblock für die Karte. Dieser war in Europa kaum verfügbar, daher musste eine andere Lösung her.

Das Unternehmen EK Waterblocks bietet einen Universal Kühler, der auf alle Grafikkarten passt. Das Problem ist, dass dieser nur das GPU-Die direkt kühlt und nicht auch den Rest der Karte, sowie ein kompletter Wasserblock. Bei der K|NGP|N Variante ist das kein Problem, da alle umliegenden Komponenten (außer der Speicher) passiv durch 2 Kupferkühler gekühlt werden. Wobei es zum Problem kommt ist nun wie man den Speicher kühlt. (Hier ist das Problem: Wie kühlt man den Speicher?) Die Karte hat eine Kupferplatte, die die Speichermodule bedeckt und in den Kühlkreislauf eingebunden werden muss. Diese Platte ist leider inkompatibel mit dem Kühler, den wir verwenden wollen. Da die Platte essentiell ist, führte kein Weg daran vorbei, den Kühler so zu modifizieren, dass er mit der Platte kompatibel ist.

20191025_204540.thumb.jpg.6307af4cdec942d5867dcd41e35d9fc2.jpg

Hier sieht man den modifizierten Kühler. Er passt nun exakt in die Aussparung der Kupferplatte, welche den Speicher kühlt.

Wir haben also ausgemessen, wie viel wir vom Kühler wegnehmen mussten, so dass er perfekt auf dem GPU-Die aufsitzt und dabei Kontakt mit der Platte hat, die den Speicher kühlt. Im Anschluss an das Ausmessen, haben wir den Kühler auf einer CNC-Fräsmaschine bearbeitet. Wie man sieht, passt der modifizierte Kühler nun perfekt auf die Karte. Die Karte lässt sich somit in einen eigenen Kühlkreislauf einbinden.

20191026_114006.thumb.jpg.0eeb338616898f256406cb3986c0e6e8.jpg

Wie man sieht, passt der modifizierte Kühler nun perfekt auf die Karte. Die Karte lässt sich somit in einen eigenen Kühlkreislauf einbinden.

Zu den Ergebnissen:

Mit unserem Kühler lies sich die Karte über 15°C kühler betreiben, als mit dem Original Kühler. Wobei man sagen muss, dass dieses Ergebnis stark vom verwendeten Kühlkreislauf abhängt. Die Speicher-Temperaturen reduzierten sich auch um 10°C. Dieser Temperaturvorsprung im Vergleich zum Original-Kühler lies uns die Karte um 45Mhz höher takten und sorgt zusätzlich zu gewonnener Lebensdauer.

Pascal Börner